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Die AkTUELLE CoronaVIRUS-PANDEMIE
(19.3.2020)
Bei der weltweiten Coronavirus-Pandemie handelt es sich um einen der im Buch „Zivilisationskollaps“ aufgezeigten Extremschocks. Diese weltweite Gesundheitskrise führt uns erneut – wie schon die globale Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008/2009 –
die extreme Verwundbarkeit unserer hochtechnisierten, wachstumsabhängigen Zivilisation mehr als deutlich vor Augen. Sie lässt uns erfahren, wie verletzlich der zivilisierte Mensch trotz all seiner modernen Errungenschaften tatsächlich ist. Für einen kurzen Moment bemächtigt sich uns dabei sogar das angstvolle Gefühl, in den kollektiven Abgrund zu blicken.
Unsere künstliche, naturentfremdete Wohlstandswelt ist inzwischen hochgradig anfällig für zahlreiche Störungen. Dabei spürt wohl jeder einzelne von uns, wie er vom reibungslosen Funktionieren des globalisierten Netzwerkes existenziell abhängig geworden ist. Damit vermittelt diese außergewöhnliche Krisensituation vielen von uns eine vage Vorstellung davon, wie es sich wohl erst anfühlen muss, wenn die global vernetzte Zivilisation wie ein Kartenhaus in sich zusammenbräche. Und genau das wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit schon sehr bald geschehen, wenn wir es nicht schaffen, die unerbittlich heraufziehende Klima- und Umweltkatastrophe noch rechtzeitig zu verhindern. Doch bei dieser „Mutter aller Katastrophen“ geht es dann sogar um das Überleben der gesamten Menschheit.
Leider schließt sich das uns noch zur Verfügung stehende Zeitfenster zur Vermeidung dieser tödlichen Mega-Katastrophe mit rapider Geschwindigkeit. Überschreitet deren Entwicklung allerdings erst den Punkt der klimatisch-ökologischen Unumkehrbarkeit*, zerfällt die zivilisatorische Ordnung schon bald mit rasender Geschwindigkeit. Weder milliardenschwere Hilfspakete noch gewaltige staatliche Rettungsmaßnahmen werden diese dann stoppen können. Alle Rettungsversuche kommen dann zu spät. Nur ein möglichst frühzeitiges, radikales Handeln vermag – ganz ähnlich wie bei der aktuellen Viruspandemie – Schlimmeres noch zu verhindern.
Die aktuelle Krise sollte deshalb unbedingt dazu genutzt werden, den systemisch-strukturellen Wachstumszwang, der die heranrollende Klima- und Umweltkatastrophe maßgeblich verursacht, friedlich und solidarisch zu überwinden. Ansonsten droht der Kollaps der globalen Zivilisation, alles weit in den Schatten zu stellen, was es an Krisen in der bisherigen Menschheitsgeschichte je gegeben hat.
* Die klimatisch-ökologische Unumkehrbarkeit tritt dann ein, wenn die klima- und umweltverändernden Prozesse einen Punkt überschritten haben, an dem sich die Katastrophe ganz von selbst verstärkt – ganz gleich, was der Mensch danach auch unternimmt.